Das Bahnkraftwerk Muldenstein versorgte von 1912 bis 1994 das mitteldeutsche Netz mit Einphasenwechselstrom 15 kV, 16 2/3 Hz. Es wurde 1912 errichtet und schrittweise bis zum Jahr 1941 ausgebaut. Als Brennstoff für das Wärmekraftwerk diente die Braunkohle aus dem nahegelegenen mitteldeutschen Revier. Insgesamt wurden drei Turbinen-Generator-Sätze mit Einphasen-Synchron-Generatoren betrieben. Die Anlagen wurden später erweitert durch eine mit Quecksilberdampf-Gleichrichtern betriebene Anlage zur Erzeugung von Gleichstrom für eine innerbetriebliche Krananlage. Die elektrische Leistung des Kraftwerks betrug 11,3 MW, die Höhe der Schornsteine 103 Meter. Während der Zeit der DDR wurde das Werk als Reichsbahn-Kraftwerk „Deutsch-Sowjetische Freundschaft“ Muldenstein bezeichnet. 1994 ging das Bahnkraftwerk Muldenstein endgültig vom Netz und wurde anschließend stillgelegt. Am 10. April 2011 wurden die drei Schornsteine gesprengt.